MundartKultur! Gesong, gespellt o gebloas. Mir bringen se Allegaoren zum Singen ... anfach sauwer!

21. April 2010

Altstadtfest ohne Leiendecker-Bloas

Zwei neue Musiker ersetzen die drei ausgestiegenen Mitglieder der Leiendecker-Bloas. Ihre Premiere in neuer Besetzung hat die Mundart-Rockband am 1. Mai auf dem Petrisberg; beim Altstadtfest aber fehlt die Bloas zum Leidwesen ihres Chefs Helmut Leiendecker.

Trier. Helmut Leiendecker (57) hält Wort: "Die Bloas wird es weiter geben", hatte er im Februar im Gespräch mit dem TV verkündet, nachdem mit Manfred Schömer (Bass), Martin Herrmann (Schlagzeug) und Albert Niesen (Gitarre) gleich die halbe Band-Besetzung ausgestiegen war.

Nun hat er wieder eine Bloas (trierisch für: Verwandtschaft, Sippschaft) beisammen. Den Bass spielt vorerst Äbbi Simons, "aber nur als Übergangslösung", wie er selbst sagt. Der 57-jährige Routinier springt ein für Leiendeckers Wunschkandidat Werner "Tilly" Klahr, der aus gesundheitlichen Gründen abgesagen musste. "Ich kann nicht auf Dauer bei der Bloas einsteigen, weil mir das zu viel würde", stellt Simons mit Hinweis auf sein Mitwirken bei Bluesaorsch, Penalty und der neuen CCR-Cover-Band "Loud Mary". Eine dauerhafte Perspektive hingegen bietet der neue Schlagzeuger Thomas Zehren (48), früher Mitglied bei den "Funkis".

Den vakant gewordenen zweiten Gitarristen-Posten will Leiendecker nicht neu besetzen. Karl Schulz (57) soll es alleine an der Gitarre richten, so wie früher Gründungsmitglied Joachim "Joa" Rother. Dessen überraschender Tod im März 2007 hatte die erste große Umbesetzung der Bloas ausgelöst. Ihn sollten gleich zwei Gitarristen ersetzen, was aber, wie Leiendecker heute weiß, "nicht funktionieren konnte. Joa ist unersetzlich - als Mensch wie als Musiker". Schulz habe seinen eigenen Stil und seine eigenen musikalischen Qualitäten. Darauf wolle man nun aufbauen. Und selbstverständlich auf die Qualitäten von Keyboarder Peter May (wurde gestern 47) und Saxofonist Toni Schneider (59), die der 1987 gegründeten Mundart-Rockband seit jeweils rund 20 Jahren angehören.

Die neue Bloas stellt sich erstmals am Samstag, 1. Mai, öffentlich vor. Von 14 bis 16 Uhr spielt sie im Rahmen des Petrisberg-Kulturpicknicks im Lottoforum. Es folgen Konzerte bei Weinveranstaltungen (12. Mai bei "Wein im Turm" in Longuich, 5. Juni beim Hoffest des Weinguts Ferres in Kesten/Mittelmosel).

Im Programm des Trierer Altstadtfest s(25. bis 27. Juni) hingegen suchen die Fans "die trierischste aller Bands" erstmals seit 20 Jahren vergeblich - sehr zum Leidwesen auch von Helmut Leiendecker, der sich schwer damit abfinden kann "so einfach vergessen worden zu sein". 2011 wolle die Bloas wieder dabei sein, und dann neben Klassikern wie "Gammer" und "Sauwer" auch mit ganz neuen Stücken im Repertoire. Die heißen zum Beispiel "Peedschestreder" und "An der schiener blauer Muusel" und sollen im nächsten Jahr auch auf CD erscheinen.


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