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05. September 2010

Weinfest der Mittelmosel kennt keine Grenzen

200 000 Besucher: Diese Zahl steht jedes Jahr im Raum, wenn es um die Gästezahl beim Weinfest der Mittelmosel geht. Eines steht bereits vor dem Finale am heutigen Montag fest: Das Weinfest 2010 ist rekordverdächtig.

Bernkastel-Kues. Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues und seit 30 Jahren im Weinfest-Einsatz, schätzt, dass am Samstag mehr Leute als je zuvor in der Stadt waren. Bisher waren 80 000 Besucher die Schallgrenze. Bereits am Donnerstag und Freitag kamen bei idealem Wetter zumindest genauso viele Menschen wie in den Vorjahren. Vermutlich waren es aber mehr. "Der Samstag war einer der stärksten Tage, an die ich mich erinnern kann", berichtete Winzer Udo Schiffmann, als er sich am Sonntagmorgen mit seinen Kollegen auf den neuen Tag am Brauneberger Weinstand vorbereitete.

Am Sonntag kamen erneut etwa 80 000 Besucher zum Festzug. Und der Montag steht noch aus. Die Bilanz wird mehr als 200 000 Besucher ausweisen.

Am Festablauf ändert sich seit Jahren wenig. Aber selbst für die Einheimischen ist es immer wieder faszinierend, wenn sie sehen, was in diesen Tagen im Herzen der Mittelmosel passiert. Zum Beispiel Folgendes:

Der Abend der Mosella: Wenn die Stadtweinkönigin auf ihrem Wagen auf den Markplatz einbiegt, begeistern sich die Zuschauer an dem besonderen Flair. In diesem Jahr wurde die neue Mosella, Anne Bohn, gekrönt. Anschließend zog sie mit ihrem Gefolge über die bereits am frühen Freitagabend proppenvolle 300 Meter lange Weinstraße.

Empfang der Stadt Bernkastel-Kues: Sieben Weinköniginnen und die jeweiligen Orts- beziehungsweise Stadtbürgermeister sollten herausschmecken, welcher Wein aus welchem Ort kommt. Die Weinköniginnen hatten den besseren Geschmack.. Ihre Be lohnung: Jede von ihnen durfte mit dem Bernkastel-Kueser Stadtbürgermeister Wolfgang Port ein paar Tanzrunden drehen.

Babylonisches Musikgewirr: Wer sich auf der Brücke in Richtung Weinstraße begab, hörte bereits überall Musik. Besonders beliebt waren die Konzerte auf dem Marktplatz und auf dem Karlsbader Platz. Zum ersten Mal beim Weinfest der Mittelmosel: die "Leiendecker Bloas" aus Trier. Helmut Leiendecker und seine Band brachten den Marktplatz noch nach Mitternacht zum Kochen. Auch "Rock am Stock", "Jimmy Beat" und die anderen Gruppen trafen den Publikumsgeschmack.

Weitgereiste Gäste: Die etwa 40 Mitglieder des Musik Corps aus Bergen kamen mit dem Flugzeug aus der 2500 Kilometer entfernten norwegischen Stadt. Vor zwei Jahren waren Mitglieder einer anderen Musikkapelle aus Bergen beim Weinfest aufgetreten. "Sie haben uns vorgeschwärmt, wie schön es hier ist. Und es stimmt", berichtete Dirigent Truls Tönnessen. In Bernkastel-Kues dabei waren auch Kapellen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden und vielen Teilen Deutschlands.

Festzug: Mehrere Stunden schlängelten sich am Sonntagnachmittag 84 Wagen, Musikkapellen und Trachtengruppen durch die Stadt. Eine Musikkapelle schaffte es sogar, die Ehrengäste auf der Tribüne zur "Welle" zu bewegen. Neben Moselliedern erklang auch immer wieder "Die kleine Kneipe". Der Titel war an diesem Tag allerdings falsch gewählt. Bernkastel-Kues war an diesem Wochenende eine große Kneipe.

Der Wein: Er stand natürlich im Vordergrund. Allein auf der Weinstraße am Gestade, wo der Betrieb auch heute, Montag, noch weiter geht, wurde an mehr als 30 Ständen ausgeschenkt. Das Publikum sei jünger geworden, hieß es von vielen Seiten. Und die Leute seien bereit, auch wieder Weine aus dem teureren Segment zu ordern.


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