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06. Januar 2016

Begeisternde Gala: Jauch neuer Kaiser-Augustus-Ordensträger

Begeisternde Gala: Jauch neuer Kaiser-Augustus-Ordensträger

Trierer Stadtprinzenpaar inthronisiert - Prinzessin fehlt!

Trier. Europahalle ausverkauft, 100 Prozent Einschalt- und Sympathiequote für den neuen Ordensträger Günther Jauch – mit diesen Superlativen hat die ATK-Gala 2016 am Samstag ein Stück neue Trierer Karnevalsgeschichte geschrieben. Nicht zuletzt der Überzeugungskraft des Trägers des Kaiser-Augustus-Ordens 2015, Marcel Reif, war es zu verdanken, dass der in Sachen Narretei und Karneval eher zurückhaltende TV-Journalist und Moderator dem Ruf als neuer Ordensträger 2016 nach Trier folgte. Vor gut 1000 Fans und Zuschauern sowie großer auch nationaler Medienöffentlichkeit nahm er den Kaiser-Augustus-Orden 2016 in Empfang.

 

„Das ist der erste Orden, den ich in meinem ganzen Leben bekommen habe“ gab er gegen 23.40 Uhr in der Europahalle auf der Bühne zu Protokoll. Das damit verbundene Preisgeld von 5555,55 Euro stiftet er dem Trierer Verein HörBIZ. Der Verein ist Anlaufstelle für Menschen mit Hörbehinderung. Souverän moderierte Jauch seine eigene Preisverleihung und betrieb dabei sogar noch ein Stück Ahnenforschung mit so manchem Lacher im Saal.

Die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) hatte bis zuletzt am Programm gefeilt, um dem aktuellen Ordensträger Jauch zusammen mit dessen Gattin Thea sowie Marcel Reif mit Frau und den beiden Lindenstraßen-Urgesteinen Marie Luise Marjan (Mutter Beimer) sowie Andrea Spatzek (Rolle der Gabi Zenker), Show- und Gardetanz, Chorgesang und natürlich die lokalen Größen wie die „Leiendecker Bloas“ ein gut vierstündiges Programm vom Feinsten bis nach Mitternacht zu präsentieren.

Neue Stadtprinzessin kurzfristig erkrankt

Klassischer Bestandteil des Abends ist auch die Inthronisation des neuen Stadtprinzenpaares. Prinz Elmar der I. "Meister der Elemente" und Prinzessin Semra die I. "von home by ASA" stellen vom 9. Januar an das Trierer Stadtprinzenpaar. Aus „gesundheitlichen Gründen“ war Semra Güth zur ATK-Gala unpässlich und konnte an der Inthronisation in der Europahalle selbst nicht teilnehmen. Prinz Elmar I., ATK-Präsident Andreas Peters und sein Vize Stefan Feltes nahmen es professionell mit Fassung und gaben sich zuversichtlich, dass Semra I. gleichwohl die aktuell sehr kurze Session an der Seite des Stadtprinzen begleiten wird. Mit einem Doppel-Ja für sich und seine Prinzessin gelobte Elmar Güth, Prinz Jokus treu zu dienen und alle närrischen Pflichten mit seinem Hofstaat getreu den Statuten zu erfüllen.

Zuvor war gerührt und mit einigen vergossenen Abschiedstränen das Vorgängerpaar Uwe I. und Renate I. vom IAT-Tower entpflichtet worden. Sie waren mit Leib und Seele dabei und hatten sich bei ihren vielen Auftritten das Herz der Aktiven und des Publikums erobert. Uwe I. verhehlte nicht: „Ich geh nicht gern von der Bühne“. In seinen Dank für die Unterstützung schloss er nicht nur die ATK und seinen Heimatverein, sondern auch die Koobengarde und die Stadtgarde mit ein: „Ihr wart uns treue Begleiter!“. Peters und Feltes: „Ihr habt das authentisch und mit Herz gemacht, Danke für eine tolle Regentschaft“.

Besonderes Augenmerk auf Jugendarbeit

Den künstlerisch-tänzerischen Auftakt hatte kurz nach 20 Uhr die Jugendgarde des KV Palenzia gestaltet. Zwölf Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren, zum großen Teil erstmals vor Publikum auf der Bühne, zeigten ihr Können. Als Jüngste Nele Herschler. Sie unterstrichen, dass dem Trierer Karneval um den Nachwuchs nicht bange sein muss. „Jugendarbeit liegt uns sehr am Herzen“ betonte ATK-Präsident Andreas Peters zum Galaauftakt. Da stand der Heuschreck-Chor des KG Heuschreck 1848 (ältester Verein in Trier) mit Solist Thomas Frings gerne zurück, der unter Leitung von Stefan May stand.

Unter den vielen treuen Stammgästen der Trierer ATK-Gala des seit 1994 jährlich verliehenen Kaiser-Augustus-Ordens (KAO) fehlte in diesem Jahr Roswitha Beck, Ordensträgerin 2002. Ihr Mann Kurt Beck hatte Ende der Woche einen leichten Schlaganfall erlitten. Aus Köln angereist war die KAO-Trägerin 1995, UNICEF-Botschafterin und Schauspielerin Marie-Luise Marjan, besser bekannt als Mutter Beimer. Sie kam zusammen mit Andrea Spatzek in die Europahalle. Bei beiden funkte es rasch, das Feuer des Frohsinns zündete schnell und adelte damit auch den Trierer Karneval. Davon ließen sich im Lauf des Abends auch Günther Jauch und Marcel Reif anstecken. Treue Besucherin, „auch abseits des Wahlkampfes“ ist die amtierende Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die zusammen mit ihrem Mann und Ex-OB Klaus Jensen zur Gala gekommen war.

Danach ging es mit Garde- und Showtanz und musikalischen Einlagen Schlag auf Schlag und die Dramaturgie des Abends steigerte sich ständig. Tänzerisch und musikalisch ließ „Die Rote Zora und ihre Bande“ zum Beispiel Nenas „99 Luftballons steigen“, die Band FUN 2.0 oder die Band „de Hofnarren“ heizten ein für weitere protokolarische Höhepunkte, Exthronisation und Inthronisation der Stadtprinzenpaare 2015 und 2016. Front-Mann Helmut Leiendecker von der Leiendecker-Bloas gab Günther Jauch einen kleinen musikalischen Mundart-Kurs über eine Fahrt im Trierer Stadtbus, über die Liebe seines Lebens hochdeutsch: Kartoffelreibekuchen, „Petrus bring uns Sonnenschein“ oder Erlebnisse des samstäglichen Badetages. Damals sei mit Kuhlenkampff noch die Samstagabend-Show „Einer wird gewinnen“ gelaufen, laut O-Ton Leiendecker das „Wer wird Millionär vor 40 Jahren“. Und was die angereisten Promis nicht gleich auf Anhieb verstanden, übersetzte zum Beispiel gerne Stephan Wahl, lange Jahre im Wort zum Sonntag der ARD zu sehen.

 


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