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19. März 2013

5VIER.DE - Buntes: “Music for Help” in Schweich – Füreinander da sein

 | 19.03.2013
Am Freitag, 15. März, kamen hunderte Menschen im Bürgerzentrum in Schweich zusammen, um ein Zeichen zu setzen. Gemeinsam mit vier Musikern und Bands aus der Region sammelten sie Geld für die Kinder einer krebskranken Frau aus Schweich. Es gab Tränen, aber Tränen der Freude und der Rührung.

Foto: Angelina Boesen

Eine Veranstaltung, wie es sie zuhauf gibt: Benefiz. Im Jahr wird so oft gesammelt. Immer für einen guten Zweck und gegen eine schlechte Situation: Gegen Hunger, gegen Gewalt, gegen Naturkatastrophen, für Leidende, für Opfer, für Solche, die alles verloren haben. Die Beweggründe sind stets edel, doch selten gibt es ein Gesicht. In Schweich gab es am vergangenen Freitag ein Gesicht. Sogar vier. Eine Mutter von drei Kindern, 14, 12 und 6 Jahre alt, ist schwer an Brustkrebs erkrankt. Sie und ihre ganze Familie sind von der Krankheit und auch vom dummen Gerede mancher Leute gezeichnet. Die Zukunft der Mutter ist ungewiss, die finanzielle Situation durch die vielen Behandlungen angespannt. Entspannung: Fehlanzeige. Auch für die Kinder. Zahnspange, neue Brille, Ferienfreizeit sind bescheidene Wünsche und doch in weite Entfernung gerückt. Bis jetzt.

Zeichen setzen

Vanessa Barth Foto: Stefanie Braun

Bis Sonja Storz und Maria Schuh von der traurigen Lage der Familie erfuhren. Die Djane und die Vereinsvorsitzende von “Nachbarn in Not e.V.” schmiedeten zusammen mit Peter May, ebenfalls wichtiger Teil des Vereins, Schweicher Bürgern sowie Keyboarder der “Leiendecker Bloas” den Plan zu helfen (5vier berichtete). Bei einer Benefizveranstaltung soll zusammen mit Musikern aus der Region Geld für die Familie gesammelt; für eine neue Brille, eine Zahnspange, eine Ferienfreizeit. Schnell waren drei Musiker gefunden, die auf der Stelle mitmachen wollten.

Jemand Weiteres bewarb sich sogar selbst: Vanessa Barth, 18 Jahre alt, singt seit ihrem zwölften Lebensjahr, sie hörte von der Veranstaltung und wollte sofort ein Teil davon sein. Mit ihrer außergewöhnlichen Stimme, die selbst alte Hasen wie Helmut Leiendecker und seine Kollegen beeindruckte, gab sie den Auftakt. Vier Lieder von Shakira über Adele, bis hin zu Christina Aguilera, gab sie zum Besten. Wollte damit “bereichern und unterstützen”, wie sie selbst sagt. “Es ist wichtig, dass man die verbleibende Zeit genießen kann, um das zu unterstützen, sind wir hier.”

Kevin Staudt Foto: Stefanie Braun

Auch Kevin Staudt, selbst erst 22 Jahre alt und bekannt aus “The Voice of Germany”, weiß, wovon er redet, wenn es um das Thema Krankheit und sogar Tod geht. “Eine Freundin von mir hatte auch Krebs, für sie sollte ebenfalls eine Benefizveranstaltung organisiert werden, leider hat sie diese nicht mehr erlebt.” Für seine Freundin kam jede Hilfe zu spät, auch in Form von Unterstützung durch andere. Auch deswegen sagte er ohne zu zögern zu. Singen tut er auch bereits seit früher Jugend, mit 13 wurde er vom Gitarristen einer Band kurzerhand zum Sänger gemacht. 2006 machte er bei “Rock, Pop & More” in Welschbillig mit und wurde dort Feuer und Flamme für den Gesang. Durch “The Voice of Germany” gewann er nicht nur an Bekanntheit, sondern auch an Erfahrungen. “Die Zeit hinter der Kamera war eigentlich viel interessanter. Zwischenmenschlich und musikalisch. Mit Sami Badawi nehme ich gerade meine erste Single auf.” Der Erlös dieser Single geht übrigens an die Deutsche Krebshilfe. Wenn er genügend finanzielle Mittel zusammen hat, verrät Staudt, will er als Nächstes eine CD aufnehmen.

“Man ist nicht alleine”

Nachdem Kevin Staudt die Bühne verlassen hatte, war es an der Zeit für die erste Band: der Konzer Musiker Daniel Bukowski spielte mit seiner Band (Nico Hagemann am Schlagzeug, Lukas Schmidt am Bass, Marco Dühr an der E-Gitarre und Gert Bukowski am Piano) Lieder aus seinem letzten Album “Best of” und Auszüge aus seinem kommenden Album, das im Mai dieses Jahres released werden soll.

Auch sie zögerten keinen Moment mit ihrer Zusage. Für Gitarrist Marco Dühr erfüllte sich später am Abend sogar ein Kindheitswunsch: einmal mit den Leiendecker Bloas auf der Bühne stehen. Zusammen mit Daniel Bukowski und seinem Bruder Gerd spielte er mit der Trierer Kultband deren Song “Wu is mein Tubbaksduus’?”.

Die Leiendecker Bloas bildeten klar den krönenden Abschluss. Nachdem ihr Keyboarder und Manager Peter May selbst Schweicher ist und sich im Verein engagiert, stellte sich für seine Kollegen erst gar nicht mehr die Frage, ob man Zeit hätte oder mitmachen wollte. Natürlich wurde mitgemacht. “Es geht auch darum, ein Signal zu setzen”, so Leiendecker und seine Kollegen, “man ist nicht alleine! Auch in so schrecklichen Situationen nicht. Das Leben hat so viele schöne Seiten, da muss man wenigstens versuchen, glücklich zu sein.”

Bestimmt haben ihr Auftritt und die der anderen Künstler für etwas Glück im Leben aller Besucher und Beteiligten gesorgt. Für die betroffene Familie bedeutete es kein Ende des Leidens, aber ein Zeichen dafür, dass es viele gibt, die mit ihnen fühlen. Es wäre etwas hoch gegriffen von “geteiltem Leid ist halbes Leid” zu sprechen, aber vielleicht ist es in diesem Fall nur noch ein “9/10tel Leid”.

5vier.de wünscht der Famile und allen Angehörigen alles Gute für die kommende Zeit.

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